![]() ![]() |
Links: Wispertal von oben aus den Felsen, rechts: sup! bergfrische Bergkristallstufe (Werkerbach)
Das Wispertal reicht von der Wisperquelle an der Bäderstraße bei Heidenrod-Mappershain bis zur Mündung in den Rhein bei Lorch. Im Seitental Werkerbachtal werden wie im Haupttal immer noch schöne Zerrkluftvorkommen entdeckt (Berg-xx, Chalkopyrit, Albit, Chlorit), zuletzt am 05.11.1999 und am 13.01.2000 (grosse Kluft, extrem klare Bergkristalle, am 13.5.2000 noch immer in Bearbeitung). Weiter am 7.8.2000 und Ostern 2001 in Seitenschluchten des Werkerbachtales: Bergkristall (z.T geschlossene Gwindel!) mit Albit
Das Wispertal besteht geologisch aus Hunsrückschiefer, einem metamorphen devonischen Tonsediment. Das Gebiet hat die stärkste Reliefenergie aller hessischen Mittelgebirgsregionen! Die Hänge sind steil und felsig, Seitentäler schluchtartig. Vom früheren Schieferbergbau blieben in dem steilen, verwachsenen Gelände heute schlecht sichtbare Stollen und Halden.
Als Ausflugsgebiet ist das Wispertal den Auto-
und Biketouristen bekannt; Wanderer schätzen mehr die weitläufigen,
einsamen Bergwälder zwischen Tal und Taunushauptkamm. Als Fundgebiet
alpinotyper Zerrklüfte kennen die Region nur wenige.
Die aber konnten in den vergangenen 15 Jahren schöne Stücke
bergen.
Die Fundmöglichkeiten sind gut - Anstrengung und Geduld vorausgesetzt,
d.h. häufiges Begehen des Steilgländes und hartes Arbeiten an den
Quarzbändern mit geeignetem Werkzeug. Beobachtungsgabe, Kraft, Ausdauer und
Trittsicherheit sind von Vorteil. Häufiger sind Klüfte in der Umgebung von
Heidenrod-Geroldstein und im Werkerbachtal.
Aus gegebenem Anlaß gibt es hier keine weiteren Sammeltipps mehr. Rabiate, dem Autor unbekannte "Sammler" haben im Wald der Stadt Lorch bei Espenschied oberhalb eines zeitweise bewohnten Grundstückes tonnenschwere Quarzblöcke gelöst, diese beschädigten zwei Bäume derart, dass eine Fällung notwendig war. Das Grundstück wurde ausserdem nicht unerheblich bedroht. Grundstückseigentümer und Revierförsterei haben sich daher (nicht nur aus ihrer Sicht zu Recht) für ein Schürfverbot ausgesprochen. So gibt es jetzt zumindest im betroffenen Forstrevier, zu dem grosse Teile des Werkerbachtals zählen, erst einmal ein Moratorium, dem auch der an den Vorkommnissen unbeteiligte Autor sich unterzuordnen hat.
Das Gebiet hat mehr als nur Kristalle! Geniessen Sie auch die Schluchten, Felsgrate und geheimnisvollen Bergköpfe - auch, wenn Sie nichts finden - oder vielleicht einmal nichts suchen. Aber selbst "wandernd" wurde so manches "Ding" entdeckt.
Südlich der Wisper ist das Gebiet tiefräumig. Ein guter Orientierungssinn ist nötig. Im Winter 1991/2 haben der Autor und seine Frau in der Abenddämmerung zwei "versackte" Skilangläufer aus den "inneren" Wäldern herauspraktiziert. Ein verirrter Mountainbiker wurde erst nach zwei Tagen und Nächten gefunden. Tip: immer bergab. Wegen der Verletzungsgefahr sollte man nicht alleine gehen. Hilferufe in den Felsen des Hinterlandswaldes bewirken nur, dass das Wild sich zurückzieht und die Vögel unruhig werden. Mobiltelefonnetze sind - wenn überhaupt - nur in Hochflächenarealen nutzbar!